Nachhaltig filtern, umweltfreundlich fortbewegen – Lindauer DORNIER präsentiert auf ITMA Asia neue Lösungen zur Herstellung von Filtergewebe und Faserverbund
Erstmals seit Jahren findet in diesem Frühjahr wieder die ITMA Asia (12. - 16.6., Shanghai) statt. Bei der Lindauer DORNIER ist die Vorfreude auf die Messe groß, die pandemiebedingt sowohl vor Ort als auch virtuell stattfindet.
Der Maschinen- und Anlagenbauer aus Lindau wird dort seine neuesten Entwicklungen rund um die Herstellung hochwertiger Filtergewebe und zukunftsweisender Faserverbundbauteile präsentieren.
„Die Markteinführung der flexibelsten Webmaschine der Welt ist uns geglückt“, sagt Wolfgang Schöffl, Leitung der Produktlinie Webmaschinen. "Die Rede ist von der Greiferwebmaschine P2. Sie ist die Nachfolgerin der P1, die jahrelang den internationalen Industriemaßstab bei der Herstellung von Hochleistungsgeweben definierte. In ihrer Standardausführung hatte DORNIER die P2 erstmals vor zwei Jahren auf der ITMA in Barcelona vorgestellt. Es folgte Corona. Für einen Maschinen- und Anlagenhersteller mit einer Exportquote von über 90 Prozent war das erst mal ein herber Schlag“, erinnert sich Schöffl. Doch die Sorge, Corona würde den Erfolg der neuen P2 ausbremsen, war unbegründet.
Die größten Filterhersteller der Welt weben auf DORNIER
Trotz der globalen Einschnitte durch die Pandemie stieg die Nachfrage nach der P2 stetig, beispielsweise bei technischen Webern aus dem Bereich Filtration. Traditionell setzen einige der größten Filterhersteller der Welt auf Greifer- und Luftwebmaschinen aus dem Hause DORNIER. Darunter die Jingjin Environmental Protection Inc., Chinas größter Filterhersteller, der darauf unter anderem Wasserfilter fertigt. Seit neuestem webt man bei Jingjin auch auf der P2, deren Produktivität gegenüber der Vorgängerin P1 dank verbesserter Fachgeometrie, Gestellsteifigkeit und einem wartungsfreien Antrieb nochmals erhöht wurde.
Doch Schöffl sieht das große Interesse an der P2 auch darin begründet, dass sie in drei Varianten verfügbar ist: mit maximalem Blattanschlag von 2,3 t, 3,7 t und 5,0 t. „Wir decken das gesamte Spektrum der Gewebeproduktion von sehr fein bis sehr grob ab.“ Denn egal ob Wasser, Luft, Blut oder Gase gefiltert werden sollen: Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Filtergeweben wachse weltweit. Grund seien unter anderem verschärfte Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen, die immer umfangreichere Leistungsparameter erfordern. „Um Dichtheit und Qualität von Geweben kontinuierlich zu verbessern, entwickeln wir Maschinen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden stetig weiter“, so Schöffl.
Moderner Composite-Leichtbau: PROTOS® und TRITOS®
Ebenfalls in Shanghai präsentiert sich der Unternehmensbereich Composite Systems. Hier werden vor allem die neu entwickelten Produktionslinien PROTOS® und TRITOS® im Mittelpunkt des Interesses stehen. Beide dienen der Herstellung hochkomplexer Faserstrukturen und -preforms für den Leichtbau.
So fertigen Kunden von DORNIER auf PROTOS® (Polymer and Roving to Sheet) moderne Hochleistungswerkstoffe auf Basis unidirektionaler, thermoplastischer Endlosfaserverstärkungen (UD-Tapes). Sie sollen in Fahrzeugen, Windrädern oder Robotern für geringes Gewicht sorgen und helfen, deren Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu verbessern.
Auf TRITOS® (Textile Roving into Three-dimensionally Oriented Structure) entstehen unter anderem 3D-Gewebe für Flugzeugteile. Dabei profitieren die Kunden von der jahrzehntelangen Erfahrung, die DORNIER bei der Entwicklung von Maschinen und Anlagen mit Kunden aus Luft- und Raumfahrt gesammelt hat. „In diesem Bereich sind die Anforderungen an Materialqualität und Leistungsfähigkeit von Faserverbundbauteilen extrem hoch“, sagt Josef Klingele, Leitung der Produktlinie Composite Systems.
Mit beiden Neuentwicklungen belegt DORNIER einmal mehr seine Technologieführerschaft. Bereiche wie Mobilität, Energie und Maschinenbau stehen unter enormen Druck, die steigenden Anforderungen an Umweltschutz und Ressourceneffizienz zu erfüllen. „Leichtbau ist ein Megatrend, dessen Fertigungsprozesse wir mit PROTOS® und TRITOS® optimieren“, sagt Klingele. Neben Bestandskunden arbeiten im Technikum in Lindau und Esseratsweiler inzwischen auch Kunden aus „faserfremden“ Branchen, darunter Metall oder Holz, gemeinsam mit DORNIER an Composite-Anwendungen von morgen.
Service 4.0: Digitale Lösungen mit Mehrwert
Das neue DORNIER Kundenportal myDoX® wird auf der ITMA Asia ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Auf modernster Datenbanktechnologie basierend liefert es Antworten auf die Frage, wie sich die Welt eines Traditionsmaschinenbauers mit dem virtuellen Datenaufkommen seiner Maschinen und Anlagen verbindet. Ergänzend zur digitalen Originalteilbestellabwicklung sowie als Ersatz für entfallende Kundenbesuche und Reisen bietet die Lindauer DORNIER seit neuestem auch virtuelle Rundgänge an. Diese ermöglichen es, Maschinen und Anlagen digital nach kundenindividuellen Schwerpunkten in unseren Werken Lindau und Esseratsweiler live zu erleben: Ein weiterer, essentieller Faktor für die Verbesserung der Ökobilanz, bedenkt man die starke internationale Ausrichtung des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.